Christina Haaf ist überzeugt, dass Netzwerke ganz zentral für die berufliche Entwicklung sind. Sie selbst arbeitet beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., das bundesweit die Chancengleichheit von Frauen und Männern fördert. So ist es für Christina Haaf nur logisch, dass die Zukunftsfragen rund um die Mobilität auch die Perspektive der Frauen braucht.

Was ist Ihr schönstes Mobilitätserlebnis?
Ich liebe es, zu reisen. Von daher habe ich so viele schöne Erlebnisse. Im Zug? Während meines Erasmus-Studienaufenthalts in Spanien fuhren wir mit dem Zug von Madrid nach Alicante zurück und hatten nachts einen unplanmäßigen Aufenthalt in der Nähe von Albacete. Die Stimmung im Abteil war gut, die spanischen Mitreisenden hatten sich im Gegensatz zu uns gut vorbereitet, es gab ein tolles Picknick, wir wurden eingeladen und hatten einen ganz besonderen Abend.

Welche drei Eigenschaften beschreiben eine starke Frau?
Mut, Offenheit und Konsequenz

Was würden Sie Ihrem jüngeren Selbst raten / mit auf den Weg geben?
Noch mehr zu reisen. Nein, im Ernst, ich würde meinem jüngeren Selbst raten, sich früh zu vernetzen und gerade die Fragen rund um die Berufs- und Karriereorientierung mit ganz unterschiedlichen Menschen zu besprechen.

Sie sind Referentin Öffentlichkeitsarbeit, welche Herausforderung(en) mussten Sie schon meistern?
Im Kompetenzzentrum arbeite ich in einer relativ kleinen NGO und der Vorteil dort ist, dass es flache Hierarchien und immer wieder neue Herausforderungen gibt. Mit der Möglichkeit, uns immer wieder neue Bereiche zu erschließen, kam bei mir in den letzten Jahren die Leitung unserer internationalen Aktivitäten hinzu, wodurch ich viele neue Erfahrungen mache, das ist sehr spannend.

Gab es Momente in Ihrem Leben, wo Sie sich gewünscht haben, ein Mann zu sein?
Ganz früher habe ich die Jungs immer beneidet, dass sie unbesorgt toben durften während ich wegen der Löcher in meinen weißen Strumpfhosen ausgeschimpft wurde. Das ist schon lange her und vieles hat sich geändert und wird sich ändern. Und das ist gut so.

Welche Chancen bietet MINT für (junge) Frauen?
Ein MINT-Studium eröffnet zahlreiche vielversprechende berufliche Chancen mit viel Raum für Kreativität und immer neuen Themenstellungen. Umso wichtiger ist es, Orientierung zu haben und Entscheidungskompetenzen zu entwickeln. Das Portal www.komm-mach-mint.de und Formate wie die „meet.ME“ von „Komm, mach MINT.“ unterstützen dabei.

Was würden Sie als Entscheidungsträgerin als Erstes für Frauen tun?
Ich bin überzeugt, dass Netzwerke ganz wichtig sind für die berufliche Entwicklung. Ich würde Frauen ermutigen, sich zu vernetzen, untereinander aber auch in gemischten Netzwerken.

Warum braucht Mobilität Frauen?
Mobil möchten wir alle sein. Es ist absolut logisch, die Antworten auf die Zukunftsfragen rund um die Mobilität aus vielen Perspektiven heraus zu suchen. Da dürfen die Frauen nicht fehlen.