Christa Koenen lauschte als Kind beim Bahnfahren am liebsten Geschichten zu den Burgen am Rhein. Seit 15 Jahren arbeitet sie bei der Deutschen Bahn. Als Vorsitzende der Geschäftsführung bei DB Systel, dem IT-Dienstleister der Deutschen Bahn, weiß sie, dass mit neuen Technologien Machtverhältnisse in der Arbeitswelt zugunsten von Frauen verändert werden können: „Diese offenen Türen sollten gesehen und genutzt werden.“

Was ist Ihr schönstes Mobilitätserlebnis?
Ich bin als Kind öfters mit dem Zug – günstig mit Würmeling-Pass – zu den Großeltern gefahren. Besonders schön waren dabei die Momente, als ich im Speisewagen bei einem Glas Cola den Geschichten zu den Burgen am Rhein lauschte.

Welche drei Eigenschaften beschreiben eine starke Frau?
Es gibt viele Ausprägungen von starken Menschen, die gleichermaßen für Frauen gelten. Dazu zählen für mich Entscheidungsfreudigkeit, Begeisterungsfähigkeit und Überzeugungskraft.

Was würden Sie Ihrem jüngeren Selbst raten / mit auf den Weg geben?
Mehr Gelassenheit.

Sie sind Vorsitzende der Geschäftsführung bei DB Systel und CIO des DB-Konzerns, welche Herausforderung(en) mussten Sie schon meistern?
Es gab einige Herausforderungen, die mir im Laufe der Jahre bei DB Systel und im DB-Konzern begegnet sind. Die definitiv spannendste war, als wir uns als DB Systel strategisch neu ausrichten mussten, um die Digitalisierung des Konzerns voranzutreiben. Ziel war es, uns weg von einem reinen internen IT-Provider hin zum echten Digitalpartner zu etablieren, der in einem hoch dynamischen Umfeld innovative und passgenaue Lösungen entwickelt, um als Bahn weiterhin attraktiv zu bleiben. Hier haben wir schon einen sehr erfolgreichen Weg hinter uns, aber einiges an Arbeit liegt auch noch vor uns.

Gab es Momente in Ihrem Leben, wo Sie sich gewünscht haben, ein Mann zu sein?
Nein.

Welche Chancen bietet Digitalisierung für Frauen?
Sehr viele! Und spannende in allen Industrien: Mit neuen Technologien können Machtverhältnisse in der Arbeitswelt zugunsten von Frauen verändert werden. Diese offenen Türen sollten gesehen und genutzt werden.

Was würden Sie als Entscheidungsträgerin als Erstes für Frauen tun?
Aus meiner Sicht bringen sich Frauen immer noch zu wenig ein. Sie zögern beim Thema Karriere, sie halten sich aus Führungspositionen zurück. Ihr Beitrag ist in Unternehmen aber auch bei der Ausgestaltung von Strategie und Zukunft unverzichtbar. Ich würde Frauen daher motivieren wollen, sich stärker einzubringen und mitzugestalten.

Warum braucht Mobilität Frauen?
Jede Strategie, jede Produktentwicklung, einfach jedes Thema profitiert von unterschiedlichen Sichtweisen und Herangehensweisen. Alles wird besser mit Diversität, natürlich auch die Mobilität.